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Neuer Sars-Test aus Berlin Toronto/Berlin (dpa) - Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) hat einen neuen Test für die Lungenkrankheit Sars vorgestellt. Damit könnten im Blut Antikörper gegen die Viren nachgewiesen werden, teilte das Institut am Montag mit. Der Test solle in zwei Wochen auf dem Markt kommen. China meldete am Montag die niedrigste Zahl neuer Sars-Infektionen seit fünf Wochen. In Taiwan stieg die Zahl dagegen um 15. Die Chefin des Gesundheitsamtes der Hauptstadt Taipeh trat wegen Pannen in Krankenhäusern zurück. In Toronto wurden drei weitere Sars-Todesfälle bestätigt. Der auf Immunfluoreszenz basierende neue Test, der zusammen mit einer Lübecker Firma entwickelt worden sei, bietet laut RKI zusätzliche Möglichkeiten, ungeklärte Fälle genauer zu untersuchen. Der kommerziell verfügbare Test an sich sei nicht neu, das RKI habe ihn jedoch standardisiert, so dass er nun in jedem Labor eingesetzt werden könne, sagte der RKI-Virologe Prof. Georg Pauli. Nach Auskunft von Prof. Herbert Schmitz vom Bernhard-Nocht- Institut für Tropenmedizin in Hamburg gibt es bislang für Sars zudem einen chemischen Farbtest (ELISA), der ebenfalls Antikörper nachweist, und einen Test auf das Erbgut der Viren (PCR-Test). Bislang seien bei drei Sars-Fällen in Deutschland mittels Immunfluoreszenz-Test Antikörper nachgewiesen worden. «In sechs anderen an die WHO gemeldeten Fällen wurden meines Wissens bislang keine Antikörper gefunden», sagte Schmitz der dpa. «Möglicherweise gab es in Deutschland erst drei echte Sars-Fälle.» Für einen schnellen Nachweis ist ein Antikörper laut Schmitz nicht geeignet, da Menschen erst 10 bis 20 Tage nach der Erkrankung Antikörper entwickeln. Weltweit registrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Montagabend 8202 Sars-Fälle und 725 Tote. Unterdessen befürchtet die kanadische Regierung nach mehreren neuen Fällen schwer wiegende Konsequenzen für die Wirtschaft. Toronto trage zu einem Viertel zum Bruttoinlandsprodukts Kanadas bei, sagte der kanadische Außenminister Bill Graham nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Joschka Fischer in Berlin. Nach Behördenangaben erhöhte sich die Zahl der Sars-Toten in Kanada mit den drei nun bestätigten Fällen auf 27. In zwei Fällen handelte es sich um Patienten, die Anfang Mai gestorben waren. Ein Dritter starb am Wochenende am Schweren Akuten Atemwegssyndrom (Sars). Von mehr als 30 neuen Verdachtsfällen haben sich bislang acht bestätigt. Nachdem Wissenschaftler in Hongkong und Südchina von einer möglichen Verbindung zwischen dem Coronavirus und dem Verzehr gefährdeter Tierarten berichtet hatten, stellte die WHO klar, dass es sich dabei jedoch nicht - wie zunächst angenommen - um die Zibetkatze handele. Vielmehr sei bei der genannten Studie der Larvenroller (Paguma larvata), ebenfalls eine Schleichkatze, untersucht worden. In englischsprachigen Medien in China und anderen Ländern Asiens war zunächst von der Zibetkatze die Rede. Ihr englischer Name «Civet Cat» ähnelt dem «Masked Palm Civet» genannten Larvenroller. Der dunkel- bis rotbraune Larvenroller wird rund 60 Zentimeter lang und geht auf Bäumen und am Boden vor allem nachts auf Futtersuche. Laut WHO ist der Zusammenhang aber noch nicht bewiesen. Nach Angaben des chinesischen Vizegesundheitsministers Gao Qiang ist der Tagesdurchschnitt neuer Fälle von etwa 80 in den ersten 10 Maitagen auf jetzt etwa 20 gefallen. Die internationale Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» nahm in zwei Krankenhäusern in der Provinz Hebei bei Peking die Arbeit auf. Die Mitarbeiter bilden Krankenhauspersonal darin aus, Patienten zu isolieren und sich selbst zu schützen, wie die Organisation in Berlin berichtete.
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